Nelkenwurz-Reis mit karamellisierten Berberitzen zu Klettenwurzel-Kürbisgemüse! In diesem Gericht treffen außergewöhnliche Aromen aufeinander.
Interessanter Weise werden die Große Klette (Arctium lappa) und die Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris) in asiatischen Ländern kulinarisch weit häufiger genutzt als hierzulande. Der feine Geschmack der Echten Nelkenwurz (Geum urbanum) macht diesen Hauptgang zu einem interessanten kulinarischen Treffen zwischen Orient und Okzident.
Kurz zur Echten Nelkenwurz: Das meist als Wurzel bezeichnete Rhizom des zarten Rosengewächses, das nahezu überall anzutreffen ist, ist ein wunderbarer heimischer Gewürznelken-Ersatz, den bereits unsere Vorfahren zu schätzen wussten. Es enthält neben anderen interessanten Inhaltsstoffen das ätherische Öl Eugenol, das in höherer Konzentration in der Gewürznelke enthalten ist. Wir verwenden kaum noch Gewürznelken, da wir den feineren, leicht erdigen Geschmack der Nelkenwurz vorziehen. Ihr solltet sie unbedingt einmal ausprobieren.
Zutaten
- Nelkenwurz-Reis mit Berberitzen:
– 250 g Basmatireis
– 500 ml Wasser
– 5 schöne, große Nelkenwurz-Wurzeln, gesäubert
– 2 EL Pflanzenöl zum Anbraten (z. B. Raps- oder Sonnenblumenöl)
– Salz
– 200 g Weintrauben (oder Birnen)
– 200 g frische oder getrocknete Berberitzen
– 1 TL Butter
– 1 EL Honig
– 1 Messerspitze Zimt
- Klettenwurzel-Kürbisgemüse:
– 400 g Klettenwurzeln
– 400 g Kürbis (Hokkaido, Muskatkürbis etc.)
– 1 TL Butter
– 2 EL Olivenöl
– 1 Schuss Balsamico-Essig
– Salz, Pfeffer
– Saft von ca. 2 Zitronen
– frische Wildkräuter von der Wiese (Wilder Pastinak, Wiesenkerbel, Schafgarbe etc., …)
Zubereitung
– Für den Nelkenwurz-Reis mit Berberitzen wird das Öl in einem Topf erhitzt und der Reis kurz unter Rühren im heißen Öl angebraten, bis alle Reiskörner mit Öl ummantelt sind.
– Anschließend wird der Reis mit Wasser aufgegossen, mit Salz gewürzt und die sauberen Nelkenwurz-Wurzeln beigefügt.
– Nun lässt man den Reis zugedeckt für ca. 15 Minuten leicht köcheln.
– In der Zwischenzeit werden die Weintrauben in kleine Stücke geschnitten und, wenn der Reis fertig ist, in diesen eingerührt.
– Dann lässt man den Reis noch einige Minuten zugedeckt ziehen, sodass er noch bissfest, aber doch weich ist.
– Währenddessen werden Butter und etwas Pflanzenöl gemischt erhitzt, die Berberitzen kurz darin angebraten und mit Honig und Zimt vermischt.
– Die Mischung sollte nun für einige Minuten leicht vor sich hin köcheln, dann sind die Berberitzen fertig.
– Die Berberitzen werden extra zum Reis serviert und nach Belieben über den Reis gestreut.
– Für das Klettenwurzel-Kürbisgemüse werden zunächst die Klettenwurzeln unter fließendem Wasser mit der Bürste gesäubert und anschließend in etwa 4 cm lange, feine Stifte geschnitten, die man sofort in kaltes Zitronenwasser einlegt (ca. 2 Zitronen auf 3 l Wasser).
– In der Zwischenzeit schneidet man den Kürbis ebenfalls in Streifen. Verwendet man einen Hokkaido-Kürbis, so muss man ihn nicht schälen.
– In einer großen Pfanne oder im Wok erhitzt man Butter und Öl und brät die Klettenwurzelstifte darin für einige Minuten an.
– Nach etwa zwei Minuten kann man sie mit etwas Gemüsebrühe ablöschen.
– Nach insgesamt fünf Minuten Bratzeit fügt man die Kürbisstifte bei und brät sie gemeinsam mit den Klettenwurzeln für weitere fünf Minuten mit.
– Zuletzt würzt man das Gericht mit frischen Kräutern, Salz und Pfeffer und löscht es zuletzt mit einem Schuss Balsamico-Essig ab.
Wir lieben dieses Gericht – es ist etwas Besonderes!
Links und weitere Rezepte
Die Gewöhnliche Berberitze wird in unseren Breiten kulinarisch nicht sehr häufig genutzt. Wenn du das ändern willst, haben wir den Blog-Beitrag „Die Gewöhnliche Berberitze“ für dich vorbereitet. Dabei gehen wir auf botanische Details der Pflanze ein, so dass du sie in der Natur selbst gut bestimmen und sammeln kannst.
Wusstest du, dass man nicht nur die Früchte einheimischer Bäume und Sträucher kulinarisch nutzen kann?
In unserem Webinar „Laubbäume heilkundlich und kulinarisch nützen“ erfährst du, wie du unter anderem das Laub einiger heimische Bäume in deinen Speiseplan integrieren kannst.
Hier ein paar Rezepte mit den oben verarbeiteten Wildpflanzen:
– Quiche mit Klettenblattstielen
– Klettenwurzeln aus dem Wok
– Topfenknödel im Bucheckernmantel mit Holler-Nelkenwurz-Röster
– Maroni-Nelkenwurz-Kugeln
– Gefüllte Wildbirnen mit Berberitzen und Bucheckern
– Scones mit Berberitzen-Wildbirnen-Marmelade