Die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) ist eine kulinarisch bei uns bislang noch ein wenig verkannte Besonderheit. Wir haben daher ein Erlenpfeffer-Rezept für euch vorbereitet.
Häufig wird das Holz der Erle zum Kalt- oder Warmräuchern von Fleisch oder Fisch verwendet. Es gibt dem Räuchergut sowohl eine schön goldgelbe Farbe als auch ein feines, ganz spezielles Aroma. Weniger bekannt ist die Verwendung von Kätzchen und Knospen in der Küche. Aufgrund des hohen Gerbstoffgehalts schmecken sie etwas bitter, doch sie besitzen auch eine aromatische Schärfe.
Diese Kombination eröffnet herrliche Würzmöglichkeiten, weswegen wir gerne Erlenpfeffer aus getrockneten Kätzchen, Knospen und Pfefferkörnern herstellen.
Im Mörser zerstoßen oder fein gemahlen ergeben sie ein aromatisches Gewürz, das vom Salat über das Frühstücksei bis zum Steak viele Speisen besonders verfeinert. Auch Essig und Öl können damit wunderbar aromatisiert werden. Die hochwertigen Inhaltsstoffe der jungen Pflanzenteile bleiben durch schonendes Trocknen oder Einlegen in Essig und Öl gut erhalten.
Unser Rezept ist diesmal denkbar einfach.
Zutaten
- – 1 Handvoll frische, geschlossene Kätzchen und Knospen von der Schwarz-Erle
– 2 TL schwarze Pfefferkörner
Zubereitung
– Die Erlenkätzchen und -knospen werden grob gehackt und für einige Tage bei Raumtemperatur getrocknet, bis sie gut durchgetrocknet sind. Alternativ können sie im Backrohr oder dem Dörrgerät für einige Stunden bei 40°C getrocknet werden.
– Anschließend werden Kätzchen und Knospen mit den Pfefferkörnern vermischt und die Mischung grob gemörsert. Bei Bedarf in der Pfeffermühle fein mahlen und als Gewürz verwenden.
Der Erlen-Pfeffer sollte sofort luftdicht und dunkel gelagert werden.
Er hält sich bis zu einem Jahr lang ohne nennenswerten Qualitätsverlust.
Hier noch zwei Fotos, damit ihr die Schwarz-Erle gut erkennen könnt. Die Zapfen kommen allerdings NICHT in den Erlen-Pfeffer. Sie erleichtern allerdings die Bestimmung des Baumes! Die Schwester der Schwarz-Erle, die Grau-Erle (Alnus incana) schmeckt ebenso fein, ist aber in den meisten Regionen seltener zu finden.
Weitere Rezepte
Wir haben neulich wieder kulinarisch experimentiert und dabei ist dieses tolle Rezept für Erlenpfeffer-Schokolade entstanden. Dieses Geschmackserlebnis solltet ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen!
Botanisches und heilkundliches zur Schwarz-Erle findest du im folgenden Blog „Die Schwarz-Erle botanisch und heilkundlich„.
Wenn ihr mehr über die kulinarische Nutzung verschiedenster Kätzchen erfahren wollt, haben wir natürlich auch dafür einen passenden Beitrag für euch!