Im Wald und an Flussufern wuchern Springkräuter – die Freude darüber ist mittlerweile begrenzt,
da sie sich gar zu sehr ausbreiten. Zum Glück kann man ihnen mit kulinarischen Mitteln, wie mit unserem Lupinenmehl-Brot mit Springkrautsamen, zumindest ein bisschen Einhalt gebieten.
Begegnen uns im Wald meist das Kleine Springkraut (Impatiens parviflora) und das Große Springkraut (Impatiens noli-tangere), so finden wir das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) gerne in Wassernähe. Als Kinder waren wir über das explosionsartige Aufplatzen der Kapselfrüchte bei Berührung immer sehr erfreut!
Dass man die fein nussig schmeckenden dunklen Samen auch essen kann, wussten wir damals aber noch nicht. Die grünen Pflanzenteile der Springkräuter sind eher wenig bekömmlich, und wenn, dann nur nach mehrmaligem Abkochen – einen feinen Wildspinat sollte man also eher aus anderen Pflanzen zubereiten. Die Blüten kann man durchaus zu Sirup und Springkrautblüten-Gelee verarbeiten.
Die kulinarisch interessantesten Pflanzenteile von Springkräutern sind allerdings die Samen,
die Brotteige oder pikante Cracker wunderbar aufwerten. Die Samen des Kleinen Springkrauts können schon im Juli gesammelt werden, die des Drüsigen Springkrauts erst ab Ende August.
Die für ein Brot nötige Menge ist rasch geerntet. Es kann also gleich zu unserem Rezept für unser köstliches Lupinenmehl-Brot mit Springkrautsamen gehen:
Zutaten
- – 150 g Lupinenmehl- 200 g Dinkelvollkornmehl
– 250 g Dinkelmehl Type 700
– 40 g frische Germ
– 400 ml lauwarmes Wasser
– 2 TL Honig
– 1 TL Salz
– 3 EL Samen vom Kleinen, Großen oder Drüsigen Springkraut
– 1 EL Leinsamenschrot
– 100 g gehackte Walnüsse
– 2 EL Olivenöl
Zubereitung
– Für den Brotteig werden alle Zutaten in einer großen Rührschüssel vermischt, wobei man die Germ in kleine Stückchen bröselt und einen Esslöffel von den Springkrautsamen beiseite stellt.
– Die Mischung wird nun mit den Knethaken des Mixers für zwei bis drei Minuten zu einem mittelfesten Teig gerührt. Der Teig sollte sich als weiche Kugel vom Boden der Rührschüssel lösen.
– Anschließend darf der Teig für etwa 45 Minuten aufgehen, bis er mindestens doppelt so hoch ist wie zu Beginn.
– Dann wird der Teig noch einmal kurz mit dem Mixer durchgerührt und ein zweites Mal für ca. 30 Minuten gehen gelassen.
– In der Zwischenzeit heizt man das Backrohr auf 200 °C vor und stellt ein Gefäß mit kochendem Wasser hinein.
– Man pinselt eine Brotbackform mit Öl aus und bestäubt sie anschließend dünn mit Dinkelmehl.
– Ist der Teig ein zweites Mal aufgegangen, stürzt man ihn vorsichtig in die Brotbackform, bestreicht in auf der Oberseite mit Olivenöl und streut die restlichen Springkrautsamen darüber.
– Der Teig sollte noch einmal für einige Minuten ruhen und leicht aufgehen und bäckt das Brot dann für ca. 45 Minuten im vorgeheizten Backrohr. Es schadet nicht, alle 10 Minuten etwas Wasser auf das Brot zu sprühen (z. B. mit einer Blumensprühflasche).
Das Ergebnis ist ein köstliches, flaumiges, festes und zugleich weiches Brot mit nussiger Geschmacksnote.
Weitere Rezepte
Die Springkrautsamen passen nicht nur ins Lupinenmehl-Brot. Ihr könnt sie auch gut in andere Brote und Speise mit Samen und Körnern beifügen. Zum Beispiel in unser Körndlbrot mit Weißdornblättern, auf das Wilde Wurzelbrot oder geröstet als nussige Abrundung auf Distelfrischkäse oder Disteleis.